Rapé Anwendung: Was ist ein Kuripe, ein Tepi und die richtige Dosierung?
Rapé ist eine traditionelle Kräutermischung aus dem Amazonas, die seit Jahrhunderten von indigenen Völkern genutzt wird. In Europa darf Rapé ausschließlich als Räucherwerk verwendet werden – die traditionelle nasale Anwendung ist gesetzlich nicht erlaubt. Dennoch übt die kulturelle Verwendung von Rapé eine große Faszination aus, und viele Interessierte möchten mehr über die traditionellen Anwendungsinstrumente wie den Kuripe und den Tepi erfahren.
In diesem Artikel erfährst du:
Was ein Kuripe und ein Tepi sind
Wie Rapé in den Ursprungskulturen angewendet wird
Welche Unterschiede es zwischen beiden Instrumenten gibt
Wie eine sichere Dosierung traditionell gehandhabt wird
Welche Empfehlungen in Europa für den Umgang mit Rapé als Räucherwerk gelten
Damit erhältst du einen fundierten Überblick, der sowohl kulturellen Respekt vermittelt als auch die gesetzliche Situation in Europa berücksichtigt.
Table of Contents
Rapé Anwendung im Überblick
Die Rapé Anwendung findet in den Ursprungsländern des Amazonas seit Jahrhunderten in rituellen Zeremonien statt. Die Kräutermischung wird dabei mithilfe spezieller Blasrohre in die Nase appliziert. Die Instrumente dafür sind:
Kuripe – für die Selbstanwendung
Tepi – für die Rapé Anwendung durch eine zweite Person
In Europa ist diese traditionelle Applikation nicht erlaubt. Stattdessen darf offiziell Rapé hier ausschließlich als Räucherwerk genutzt werden.
👉 Mehr dazu findest du auch in unserem Überblicksartikel: Was ist Rapé? Ursprung, Bedeutung und Geschichte.
Das Kuripe – das wichtigste Werkzeug
Das Kuripe ist ein kleines, V-förmiges Blasrohr, das zur Selbstanwendung von Rapé in den Ursprungskulturen verwendet wird. Ein Schenkel des Rohres wird in das Nasenloch geführt, während das andere Ende in den Mund genommen wird. Durch einen kräftigen Atemstoß gelangt die Mischung in die Nase.
Eigenschaften des Kuripe
Klein, handlich, leicht transportierbar
Hergestellt aus Bambus, Holz, Knochen oder Ton
Symbol für Eigenverantwortung und Selbstreflexion
Die indigene Symbolik betont beim Kuripe die Selbstermächtigung: Der Anwender entscheidet eigenständig über Zeitpunkt, Dosis und Intention der Rapé Anwendung.
👉 In Europa wird das Kuripe vor allem als Kulturobjekt oder für die symbolische Räucheranwendung angeboten. Du findest verschiedene Ausführungen in unserem Shop: Kuripe kaufen.
Das Tepi – das Werkzeug für die Gemeinschaft
Das Tepi ist ein längeres Blasrohr, das zur Rapé Anwendung durch eine zweite Person genutzt wird. Eine Person bläst die Rapé-Mischung über den Tepi in die Nase des Empfängers.
Eigenschaften des Tepi
Längeres Rohr als der Kuripe
Hergestellt aus Holz, Bambus oder Knochen
Symbol für Vertrauen, Gemeinschaft und spirituelle Begleitung
Traditionell wird das Tepi vor allem in zeremoniellen Kontexten eingesetzt, da er die Anwesenheit eines erfahrenen Schamanen oder Zeremonienleiters voraussetzt.
👉 Auch das Tepi dürfen wir in Europa nicht für den Konsum, sondern nur als kulturelles Objekt oder für die Räucherzeremonie anbieten: Tepi kaufen.
Rapé Dosierung – wie viel ist traditionell üblich?
In den indigenen Traditionen spielt die Dosierung bei der Rapé Anwendung eine zentrale Rolle. Rapé gilt als starkes, heiliges Werkzeug, das mit Respekt behandelt werden muss.
Traditionelle Dosierung
Anfänger: sehr kleine Mengen, etwa so viel wie ein halbes Streichholzköpfchen
Erfahrene Anwender: können größere Portionen nutzen, abhängig von Ritual und Intention
Schamanische Kontexte: Dosierung richtet sich nach der spirituellen Absicht und der Anleitung eines Zeremonienleiters
In Europa darf Rapé offiziell nicht konsumiert, sondern nur verräuchert werden.
Traditionelle schamanische Anwendung von Rapé
In den indigenen Kulturen des Amazonas gilt Rapé als heiliges Medizinwerkzeug. Die Rapé Anwendung ist tief in spirituelle Rituale eingebunden und wird stets in einem zeremoniellen Kontext durchgeführt. Dabei steht nicht der Konsum im Vordergrund, sondern die Verbindung zur Natur, zu den Ahnen und zu spirituellen Kräften.
Schamanen oder erfahrene Heiler nutzen Rapé, um:
Klarheit im Geist zu schaffen und störende Gedanken loszulassen
den Körper zu erden und energetische Blockaden zu lösen
den Zugang zu Gebeten, Gesängen (Icaros) und Heilritualen zu vertiefen
die Konzentration in Ayahuasca- oder anderen Pflanzenmedizin-Zeremonien zu stärken
Die Wahl zwischen Kuripe und Tepi hat dabei eine rituelle Bedeutung:
Das Kuripe wird verwendet, wenn der Anwender selbst eine innere Reise oder persönliche Reinigung vollziehen möchte.
Das Tepi kommt dann zum Einsatz, wenn eine zweite Person – meist ein Schamane – das Rapé überträgt und den Empfänger in seiner spirituellen Erfahrung begleitet.
Wesentlich ist, dass Rapé in diesen Zeremonien immer mit einer klaren Intention und in einem achtsamen, respektvollen Rahmen verwendet wird. Jede Anwendung wird begleitet von Gebeten, Gesängen oder Meditationen, wodurch Rapé zu einem Werkzeug der Heilung und spirituellen Öffnung wird.
Wer sich mit Rapé befasst, sollte die traditionellen Hintergründe kennen und einen verantwortungsvollen Umgang pflegen – inklusive der Berücksichtigung möglicher Rapé Nebenwirkungen.
Häufige Fragen zur Rapé Anwendung (FAQ)
Was bedeutet Rapé Anwendung in Europa?
In Europa ist Rapé leider ausschließlich als Räucherwerk erlaubt.
Was ist ein Kuripe?
Ein Kuripe ist ein kleines, V-förmiges Blasrohr, das in den Ursprungsländern zur Selbstanwendung von Rapé genutzt wird. In Europa gilt es als Kulturobjekt oder Räucherutensil.
Was ist ein Tepi?
Ein Tepi ist ein längeres Blasrohr, das traditionell für die Anwendung durch eine zweite Person genutzt wird. Es symbolisiert Vertrauen und Gemeinschaft.
Wie dosiert man Rapé richtig?
Traditionell hängt die Dosierung vom Erfahrungsgrad und vom Ritual ab. Zum einsteigen fängt man mit einer halben Streichholzspitze an.
Ist Rapé in Deutschland, Österreich und der Schweiz legal?
Ja, solange es als Räucherwerk genutzt wird. Die Einnahme durch die Nase ist nicht erlaubt.